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20 Jahre LC Louise Büchner

20 Jahre LC Louise Büchner

Frauen die tatkräftig anpacken

Foto: Guido Schick, Darmstädter Echo

aus Darmstädter Echo vom 24.02.2015

(Autorin S. Maxheimer):

http://www.echo-online.de/region/darmstadt/Frauen-die-tatkraeftig-anpacken;art1231,5946902

Frauen, die tatkräftig anpacken

Geburtstag – Lions-Club „Louise Büchner“ feiert im Zirkus Waldoni das zwanzigjährige Bestehen

Behend am Seil: Akrobation Lea Mäuer beim Lions-Club-Abend im Zirkus Waldoni.  Foto: Guido Schiek  
160 Partygäste haben im Zirkuszelt Waldoni das Jubiläum des Lions-Clubs Darmstadt-Louise Büchner gefeiert. Seit zwanzig Jahren unterstützen die rührigen Damen soziale wie kulturelle Institutionen.

Sie hauen auf die Pauke, lassen es krachen, um in Festkleidung mit Freunden ihren erfolgreichen Einsatz gebührend zu feiern: In den letzten zwanzig Jahren haben die Lionsdamen mit insgesamt 400 000 Euro rund sechzig Einrichtungen und Initiativen wie den ASB-Baby-Notarztwagen und Hospizdienst, das Projekt Lebensweg, Frauenhaus und Café Nimmersatt, Wildwasser, die Kinderuni oder St. Ludwig unterstützt. Seit drei Jahren erhält auch die Luise-Büchner-Bibliothek für ihren Literaturpreis eine Finanzspritze in Höhe von 2500 Euro, um Autorinnen und Journalistinnen gebührend zu würdigen.

Gerhard Noe, Distrikt-Govenor, bringt seine Freude zum Ausdruck, einer der Partygäste im schönen Zirkuszelt-Ambiente sein zu dürfen, schließlich handelt es sich ja um „einen reinen Frauenclub“. Gleichzeitig lobt er dessen „20 Jahre gelebte Freundschaft“, die über Grenzen hinausgeht, denn gekommen sind auch die Kolleginnen aus Winterthur, mit denen die Darmstädterinnen seit zehn Jahren eine Jumelage pflegen.

Weltweit größte Service-Organisation

Bertheide Böhme, die 1994 mit ihrem Ehemann Helmut, dem einstigen TU-Präsidenten, den Damenclub ins Leben rief, und Präsidentin Marie-Christine Förster erinnern an die Anfänge. Sie betonen, dass Lions International die weltweit größte Service-Organisation ist, die sich uneigennützig dafür einsetzt, gesellschaftliche Probleme zu lösen und Hilfe zur Selbsthilfe leistet. Bei ihrem Club handele es sich nicht um ein „Kaffeekränzchen“, sondern um Frauen, die tatkräftig mit anpackten, Benefiz-Flohmärkte, Adventskonzerte und -kalender organisierten, um Spenden einzusammeln.

Mit dem Namen von Georg Büchners Schwester setze man bewusst „ein erhebliches Zeichen“, um das Gedenken an diese engagierte Frauenrechtlerin und Autorin, die 1821 geboren wurde und über ein umfangreiches Wissen in Geschichte, Literatur und Fremdsprachen verfügte, hochzuhalten. Auch Oberbürgermeister Jochen Partsch ist voll des Lobes, würdigt die „fantastische Arbeit“ dieser Damen, die hauptsächlich regionale Projekte unterstützen.

Dann spielt heitere Musik auf und die Gäste versorgen sich am Buffet mit kulinarischen Leckereien. Später lenken rote Lichtspots die Blicke in die Manege, wo Zirkusdirektor Hans-Günter Bartel in Frack und Zylinder seinen Dank ausspricht, dass diese schöne Benefiz-Charterfeier in seinem Zelt stattfindet und der Erlös seinem Kreativhofprojekt zugutekommt.

Artistische Kostproben

Die Angebote im sozialen Brennpunktgebiet rund um die Grenzallee sind für Kindergarten- und Schulkinder sowie Förderschüler gedacht und kosten viel Geld. Was diese Kinder und Jugendliche dort so alles lernen, zeigen einige in artistischen Kostproben, womit sie dem Geburtstagsfest einen außerordentlichen Rahmen schenken. Wie ein Kätzchen schleicht die 25 Jahre alte Lea Mäuer ins Zirkusrund, dann um die chinesische Stange mit den vier gespannten Bändern herum. Wenn sie einen vertikalen Strang zu greifen kriegt, ist sie sofort in ihrem Element: steigt auf, aalt und hängt sich dran. Geschmeidig und behend wie ein Tigerchen klettert sie in schwindelnde Höhe, um auch unter der Kuppel atemberaubende Figuren darzubieten.

Das Publikum applaudiert und ist von derartiger Körperbeherrschung fasziniert. Kein Wunder, dass diese Künstlerin Waldoni beim internationalen Zirkusfestival vertritt, zu dem jungen Amateurartisten aus der ganzen Welt nach Eberstadt antreten, wie Direktor Bartel erzählt.

Aber auch Marie Friedrich turnt gekonnt am Trapez und zeigt schwere Figuren mit scheinbarer Leichtigkeit. Schwebend baumelt sie am Reck, mal an Kniekehlen oder den Füßen hängend. Poetisch wird’s mit den Clowns David Lanza und Stella Garbe Huedo, die anhand einer Seifenblasenjonglage Kurzgeschichten erzählen. Amüsant sind Johanna Gorzellik, Naja Eckert und Jimmy Fiedler, die sich schlafwandlerisch immer in Richtung Couch bewegen, um zwischendurch als Akrobaten mit den herrlichsten Nummern zu brillieren.